Die letzte Schulstunde:

Mittwoch, 4. Mai 2011

Schule der Zukunft II - Futurum Skola Schweden/Bålsta


Schwedische Kinder und Eltern leben, zumindest in Hinblick auf das Schulsystem, im siebten Himmel. In Österreich sind wir davon noch Lichtjahre entfernt. Eine "Schule der Zukunft" - die diesen Namen auch verdient - gibt es tatsächlich, und zwar im schwedischen Bålsta, mitten im schwedischen Silicon Valley.

Hält der anspruchsvolle Name "Futurum Skola" das, was er verspricht? Bildungsexperten strömten zu Tausenden dort hin, um sich selbst davon zu überzeugen. Während man hierzulande noch in den Startlöchern scharrt und unter dem Titel "Neue Mittelschule" einen zaghaften ersten Schritt in Richtung Gesamtschul-Modellversuch macht, passieren andernorts bahnbrechende Entwicklungen. Die schwedische "Futurum-Skola" setzt mit einem aufsehenerregenden Gesamtschulkonzept Maßstäbe für die europäische Schulentwicklung.

Das gesamte Schulgebäude ist in Raumgruppen aufgeteilt, die nach Farben (gelb, orange, pink, rot, grün, blau) benannt sind. Die sechs Bereiche werden "kleine Schulen" genannt, sie folgen in ihrer Gestaltung dem namensgebenden Farbkonzept. In jeder dieser 1000m² großen Einheiten sind rund 160 SchülerInnen, die von einem Team von 16. LehrerInnen geführt werden. Im Vergleich zu sonstigen Schulen verbringen die PädagogInnen ihre gesamte Arbeitszeit in der Schule, wodurch sie für die Schüler/Innen zu permanenten Ansprechpersonen werden. Verschiedenen Altersgruppen werden gemeinsam in Kleingruppen – nur die drei Hauptfächer Schwedisch, Englisch und Mathematik werden "herkömmlich" – unterrichtet. In der restlichen Zeit werden verschiedene Themen in unterschiedlichen Gruppen ausgearbeitet und von der Gruppe selbst präsentiert. In der Schule existiert keine Schulglocke, denn es gibt keine fixen Stundenanzahlen und keinen Unterricht im 45-Minuten-Takt.

Jedem Arbeitsteam steht ein großer Gruppenraum von cirka 240 qm und mehrere kleine Arbeitsräume zur Verfügung. Alle Räume  haben Glaswände und machen die Schule transparent. Die Möblierung ist variabel nutzbar, der Arbeitsplatz frei wählbar. Jedes Kind hat einen persönlichen Rollcontainer für seine Arbeitsmaterialien. Computerarbeitsplätze sind ebenso vorhanden, wie gemütliche Leseecken. Und jeder große Gruppenraum verfügt über eine eigene Bühne, denn der Präsentation von Ergebnissen – egal ob Arbeitsergebmnisse, Bühnenstücke oder musikalische Darbietungen - wird in Futurum eine große Rolle beigemessen.

Unterstützt von Microsoft entstand in der Stadt Philadelphia, USA, in schwierigem sozialem Umfeld eine "Schule der Zukunft". Hightech, aber auch neue Wege in der Schularchitektur und in der Schulentwicklung prägen diese Schule, die nach den Vorstellungen von Microsoft weltweit "Schule machen" kann.

Mehr:

Futurum Skola und IT - Gymnasiet Kista in Schweden
Best Practice: Schule der Zukunft I - Microsoft - Philadelphia